Es klingt wie ein Aprilscherz im März: Sonys Spiele-Konsole PlayStation 3 darf ab sofort nicht mehr nach Europa importiert werden. Das koreanische Unternehmen LG hat auf Grund eines lange schwelenden Patentstreits eine entsprechende Einstweilige Verfügung erwirkt.

Wie die britische Zeitung Guardian berichtet, streiten sich Sony und LG bereits seit Jahren über die in der PS3-verwendete Blu-ray-Technologie. Laut LG verletzt Sony mit dem Blu-ray-Laufwerk der Konsole gleich mehrere Patente, eine Ansicht die Sony erwartungsgemäß nicht teilt. Dennoch hat ein Gericht in Den Haag nun dem Antrag auf Einstweilige Verfügung von LG stattgegeben und ein europaweites Importverbot verhangen.

Bald keine PS3 mehr in Europa?

Als erste Reaktion darauf haben niederländische Zollbeamte alle PS3-Lieferungen beschlagnahmt. Da Sony Europa per Schiff und Flugzeug über die Niederlande beliefert, ist der Nachschub an Konsolen fürs erste unterbrochen. Die Einstweilige Verfügung gilt zunächst für 10 Tage und kann dann auf Antrag von LG verlängert oder auf Antrag von Sony ausgesetzt werden. Über den jeweiligen Ausgang muss das Gericht dann erneut entscheiden. Im Extremfall könnte LG zudem beantragen, alle beschlagnahmten Konsolen zerstören zu lassen.

Da Sony in Europa in der Regel genug PS3-Rücklagen für rund zwei Wochen hat, dürfte sich das Importverbot zunächst nur auf wenige Händler auswirken. Sollte LG allerdings eine Verlängerung des Lieferstopps erwirken können, so dürften in 14 Tagen in ganz Europa so gut wie keine PlayStation-3-Konsolen mehr erhältlich sein. (cel)